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Kalte Heimat – Was heißt woher — Theater-Diskurs über Vertreibung und Flucht
Café Tür an Tür / Bellevue di Monaco • Augsburg / München, WA 2018
Beteiligte
Konzept und Regie | Dorothea Schroeder |
Ausstattung | Paul Huf |
Dramaturgie | Kai Schmidt |
Spiel & Musik | Zahra Alireza, Sara Alizada, Elvis Atofarati, Andreas Bittl, Reza Fazili, Marvis Gabriel, Gabriele Graf, Ingrid Hausl/Laurens Zimpel, Sebastian Hausl, Mursal Sadat, Susanne Schroeder, Ghafur Sedaghat, Ulrich Zentner |
Gefördert vom | Kulturrereferat der Landeshauptstadt München und vom Bezirk Oberbayern |
In Kooperation | mit dem Bellevue di Monaco und dem Haus des Deutschen Osten in München |
Weitere Informationen | |
1945ff. Wie ging man nach Kriegsende in Deutschland mit den Flüchtlingen und Vertriebenen um? Als in Bayern Bürgermeister und Gemeinderäte über Nacht 500 Fremde zugewiesen bekamen und keine Feldbetten der Bundeswehr oder des Technischen Hilfswerks zur Verfügung standen. Als an der Oder Tausende Flüchtlinge campierten und nicht vor und nicht zurück konnten. Als Städte wie Bremen eine Zuzugssperre ausriefen und die Solidarität in ländlichen Regionen ausblieb. Schon damals fragte man sich: Wie soll denn das gehen? Wie sollen wir das schaffen? Wie kann unsere Gesellschaft, Deutschland, denn aussehen, bei so vielen Fremden?
Seitdem sind viele Millionen Menschen in die Bundesrepublik gekommen. Russland-Deutsche und Rumänien-Deutsche, Kriegsflüchtlinge aus Vietnam und Bosnien, mit der DDR wurde sogar ein ganzer Staat übernommen, integriert, eingegrenzt. Wie hat sich die Gesellschaft seitdem verändert? Wie wurden bzw. werden Fremde in unserer Gesellschaft aufgenommen? Und was ist das Andere, Andersartige, Befremdliche, Verwunderliche an der Situation heute, als 2015 an nur einem Tag 12.000 Menschen alleine in München ankamen?
In “Kalte Heimat – was heißt woher?” trafen Geschichten von Vertriebenen, von Boat-People aus den 70ern zusammen mit Menschen, die über das Mittelmeer Zuflucht in Europa suchten. Im Cafe des Bellevue di Monaco, einem Wohn- und Kulturzentrum im Herzen Münchens konnten die Zuschauer*innen den alten, fast vergessenen Geschichten zuhören, junge Geflüchtete treffen, miteinander diskutieren, vergleichen, sich erinnern, nachfragen. Eine Wiederaufnahme für 2018 ist geplant!