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Bündnispartner*innen
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Beteiligte
WIR*: | Zaid Alsalame, Performer |
Wer oder was ist WIR*? Eine Definition gesellschaftlicher Teilhabe, ein Gestaltungsraum, vielleicht sogar ein Streitwort, jedenfalls keine Selbstverständlichkeit, sondern eine unbedingt offener zu diskutierende Frage. Wir haben diese Frage einigen der Bündnispartner*innen und Mitstreiter*innen gestellt
WIR* über WIR*
WIR sind alle. Besonders sind WIR die Menschen, die keinen Zugang haben. Sie werden fragen, Zugang zu was? Zugang zu dem allgemeinen WIR. Wenn in den politischen, kulturellen, sozialen Diskursen von WIR gesprochen wird, sind WIR nicht dabei. Über uns wird nur gesprochen. WIR wollen Zugang schaffen. WIR alle! Zugang zur Politik, zur Bildung, zur Kultur, zur Teilnahme. Zugang zum Mitmischen. WIR wollen Barrieren abbauen, Machtstrukturen herunterreißen, die den Zugang erschweren. WIR wollen friedlich ein Miteinander schaffen, das Gewalt unterbindet.
— Pramodchandra [Pamir] Harvey, Referent für soziokulturellen Dialog, Afro-Asiatisches Institut Graz
Was meinen wir mit WIR*? Tja, gute Frage. Bin total verWIR*t.
— David Kranzelbinder, Künstlerischer Leiter des Pavelhaus/Pavlovi hiši
Es gibt so viele „WIR“.
Mich persönlich interessieren jene, in denen man im Herzen verbunden aktiv gemeinsame Ziele verfolgt, jede*r mit dem was man kann, und alle bereit sind, ihr ICH mit dem WIR zu verschmelzen – um der Sache willen.
Viele laufen im WIR und meinen Ich.
WIR wird erst schön und effektiv durch die Liebe zum Menschen und zur Sache.
— Doro Blancke, Gründerin von Doro Blancke Flüchtlingshilfe – refugee assistance
Menschen sind WIR*, unabhängig von Geschlecht, Religion und Hautfarbe!
Auch du bist WIR*!
WIR* sind eine Gruppe von verschiedenen Nationalitäten, die versuchen, als WIR* Veränderungen zu bewirken.
— Roohullah Borhani, Mitbegründer der KATIB Farsi Bibliothek
„WIR“, das sind die „anderen“, die, die außerhalb meines „Ichs“ sind. „WIR“ ist meine Umgebung, Familie, Freunde, die Stadt, das Land, das politische System, die Welt mit mir gemeinsam. Ohne „WIR“ kann das Ich nicht entwickelt werden…
— Dr. Karin Strobl, Initiatorin der Initiative “Unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingskindern eine Zukunft geben”
WIR* ist gewachsen von einer Idee zu einer Initiative – zu einer Aufführung – zu einem selbstverständlichen “Drang” weiterzumachen.
WIR überschreitet Grenzen – reißt Zäune nieder – beseitigt drinnen und draußen – gibt ALLEN Menschen eine Stimme – hört zu – spricht aus – ist laut und auch leise unüberhörbar
WIR hat gemeinsame Boote für Schauspieler*innen und Laien, für Politiker*innen und Bürger*innen, für Arme und Reiche, für Menschen jeglicher Herkunft und Zugehörigkeit
WIR*…
— Ursula Keutmann, Mitstreiterin bei WIR*
Wenn das WIR* als Konstellation und damit als wandelbare Größe verstanden wird, handelt es sich um einen offenen Begriff, der Veränderungen zulässt.
— Karin Scaria-Braunstein, Soziologin an der Uni Graz
WIR sagt jetzt auch die Raiffeisenbank. Das macht mich fertig. So viel gute Stimmung das Wort WIR macht, so gefährlich ist es zugleich. Es erschafft immer auch das Andere. Und natürliches und notwendiges Abgrenzen soll es ja auch geben, aber ohne Abwerten. Also trainiere deine Offenheit.
— Ed. Hauswirth, Künstlerischer Leiter des Theater im Bahnhof
Die Menschenrechte bieten zusammen mit pluralistischer Demokratie und Rechtsstaatlichkeit eine Grundlage für ein „WIR“, in dem eine Begegnung und Zusammenarbeit aufgrund gemeinsamer Werte möglich wird.
— Prof. Wolfgang Benedek, Uni Graz, Menschenrechtsbeirat Graz, Leitung der AG Menschenrechte und Integration
WIR* darf nicht bündlerische Gleichschaltung sein, sondern ausdifferenziertes zueinander Positionieren. WIR* lässt sich nicht konstruieren, es braucht Zeit und Vertrauen. WIR* teilt Last und vergrößert Freude. WIR* ist ein lebendiger Organismus. WIR* ist eine offene Gesellschaft.
— Heidrun Primas, freie Beraterin im Kunst- und Kulturfeld, Wochenende für Moria Graz
Halte die Welt nicht auf Abstand, lass sie an dich heran, geh mit deinem Mitgefühl immer wieder an deine Grenzen, strapaziere dich mit Widersprüchlichkeit – und wenn es droht dich zu zerreißen, erinnere dich daran, dass alles zusammengehört, dass wir alle zusammengehören, lass das Band nicht reißen.
— Nava Ebrahimi, Autorin
Dem Sternchen folgen WIR aus einer Sehnsucht nach einer inklusiven, gemischt diversen Gesellschaft. Da der Krieg nach Europa zurückgekehrt ist und WIR* Gefahr läuft, in Narrativen der ab-und ausgrenzenden Wehrhaftigkeit verhaftet zu bleiben, gilt: Mischen ist politisch!
— Nina Gühlstorff, Konzept und Regie WIR*